Eine großartige Gelegenheit, den eigenen Horizont zu erweitern

Im Rahmen meines Erasmus-Auslandspraktikums hatte ich die Möglichkeit, vom 28. April bis zum 25. Mai 2025 im Krankenhaus Barmherzigen Brüder in Salzburg zu arbeiten. Dieser Einsatz war ein
wichtiger Teil meiner Ausbildung zur Pflegefachfrau und hat mir viele wertvolle fachliche und
persönliche Erfahrungen ermöglicht.

Tätigkeitsbereich und Aufgaben

Ich war auf einer internistischen Station tätig, die unter anderem auch Palliativpatient:innen sowie
Patient:innen der Sonderklasse betreute. Zu meinen täglichen Aufgaben gehörten viele pflegerische
Grund- und Behandlungspflegen, wie z. B.: Unterstützung bei der postoperativen Versorgung, Unterstützung bei der Körperpflege (Waschen, Haare waschen, Lagern), Blutabnahme und Blutkulturen entnehmen, Infusionen anhängen, Vitalzeichen messen, auch im Isolierzimmer, Katheterpflege und Harnprobenentnahme, Pflege von Palliativpatient:innen, z. B. Absaugen, Umgang mit Port-Systemen (z. B. Portnadel wechseln), Dokumentation im Pflegebericht, Vorbereitung und Durchführung von Entlassungen, Wundversorgung, inklusive Wunddokumentation. Ich durfte auch bei einigen besonderen Tätigkeiten mitwirken, z. B. beim Anlegen eines zentralvenösen Zugangs (ZVK), beim EKG bei verstorbenen Patient:innen sowie bei der Versorgung nach dem Tod. Ein wichtiger täglicher Bestandteil war die gemeinsame Besprechung um 11:00 Uhr. Alle Pflegekräfte berichteten kurz, was in den jeweiligen Zimmern besonders war. Auch bei der Visite durfte ich regelmäßig teilnehmen und wichtige Einblicke in die ärztliche Zusammenarbeit erhalten.

Arbeitszeiten und Teamkultur

Ich habe in verschiedenen Schichten gearbeitet, darunter Früh-, Spät (z. B. von 7:00 bis 15:30 Uhr, oder 11:00 bis 19:30 Uhr). Trotz des anspruchsvollen Arbeitsalltags war das Team sehr freundlich, unterstützend und kollegial. Besonders am letzten Tag wurde ich herzlich verabschiedet und habe sogar ein kleines Geschenk vom Team erhalten – das war für mich ein sehr schöner und emotionaler Moment.

Leben vor Ort

Ich war in einer Unterkunft mit meiner Mitschülerin in der Nähe des Krankenhaus und da war sehr gut.Das Frühstück auf der Station war sehr gut – meist mit Brot, Marmelade, Butter, Käse und Tee, und Mittagessen hatte ich immer kostenfrei an die Kantine bekommen. Die Versorgung der Patient:innen war sehr strukturiert und gut organisiert, auch für Privatpatient:innen, bei denen besonders viel Wert auf Diskretion gelegt wurde.

Salzburg – Stadt mit Charme und Geschichte

Neben meinem spannenden Einsatz im Krankenhaus hatte ich auch die Möglichkeit, die Stadt Salzburg etwas kennenzulernen. Salzburg ist eine wunderschöne, historisch geprägte Stadt im Westen Österreichs, direkt an der Grenze zu Deutschland. Besonders bekannt ist sie als Geburtsstadt von Wolfgang Amadeus Mozart und für die eindrucksvolle Altstadt, die zum UNESCOWeltkulturerbe gehört. In meiner Freizeit habe ich Spaziergänge durch die engen Gassen der Altstadt gemacht, den Mirabellgarten besucht und von der Festung Hohensalzburg aus einen herrlichen Blick über die Stadt genossen. Die Stadt bietet eine gelungene Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur – überall spürt man die musikalische und kulturelle Atmosphäre. Auch kulinarisch hat Salzburg einiges zu bieten: In den Cafés und Gasthäusern kann man typisch österreichische Spezialitäten wie Kaiserschmarrn, Wiener Schnitzel oder Mozartkugeln probieren. Trotz des oft vollen Alltags im Krankenhaus war es schön, diese besondere Stadt zumindest in kleinen Momenten erleben zu dürfen.

Erfahrungen und Fazit

Während meines Praktikums habe ich nicht nur mein pflegerisches Fachwissen vertieft, sondern auch gelernt, in einem anderen Gesundheitssystem selbstständig und sicher zu arbeiten. Ich konnte meine Kommunikationsfähigkeit im interdisziplinären Team verbessern und habe gelernt, mit sensiblen Situationen wie Tod, Schmerzen und Palliativversorgung professionell umzugehen. Ich würde ein Erasmus-Praktikum im Ausland jederzeit weiterempfehlen. Es ist eine großartige Gelegenheit, den eigenen Horizont zu erweitern, neue Menschen und Arbeitsweisen kennenzulernen und persönlich über sich hinauszuwachsen.

Mamadou D., Frühjahr 2025