Als Industriekauffrau in Dänemark – eim Bericht von Katharina B.

Liebe Katharina, du hattest im Mai 2022 die Möglichkeit, mehrere Wochen zum Muttterkonzern deiner Firma zu reisen und dort mitzuarbeiten. Was war im Ausland für dich unerwartet oder neu?

Im Allgemeinen war es für mich neu, allein an einem Ort zu sein und auch alleine zu wohnen. Das war zwar nicht unerwartet, aber definitiv neu. Unerwartet waren tatsächlich die sehr freundlichen Kollegen in Dänemark. Ich wurde dort so herzlich empfangen, dass hätte ich mir so nicht vorgestellt. Es wurde sich wirklich sehr gut um mich gekümmert und die Kollegen wollten auch sehr viel von mir erfahren über das deutsche Geschäft oder die Abläufe bei uns im Unternehmen. Zudem war unsere Produktion im Ausland für mich neu und auch die Work-Life-Balance der dänischen Kollegen. Ich habe das Gefühl, dort ist alles sehr viel entspannter und es wird mehr Wert auf Teambilduing etc. gelegt als bei uns.

Ich bin nun definitiv ein großer Kopenhagen Fan und werde versuchen, so oft wie möglich in diese Stadt zu reisen. Dass es da schön ist, wusste ich schon vorher, aber es war unerwartet für mich, dass ich diese Stadt so toll finde und die Menschen.

Hast du an dir Veränderungen (berufliche, persönlich) bemerkt, die du auf den Auslandsaufenthalt zurückführst? Welche sind das? Was sagen deine Freunde, Bekannte, Familie etc.?

Ich habe durch diesen Aufenthalt nochmal mehr Selbstvertrauen bekommen und stehe neuen Situationen viel aufgeschlossener gegenüber. Eine weitere persönliche Erfahrung ist die, dass ich in Dänemark allein in einem Apartment gewohnt habe und nun auch im nächsten Jahr allein wohnen möchte. Ich habe diese Tage dort gemerkt, dass ich für den Schritt bereit bin und mich auf die Erfahrung freue, allein zu wohnen.

Beruflich habe ich keine Veränderung wahrgenommen, da ich mir davor schon sicher war, dass mein Weg in den Vertrieb gehen wird und ich das in Dänemark nochmal festigen konnte. Ich habe mir dort den internationalen Vertrieb intensiv angesehen und das hat mich weiter bestärkt. Meine dänische Chefin hat mir auch angeboten, dass ich nach meiner Ausbildung auch in Dänemark arbeiten könnte. Das war für mich persönlich ein großes Lob und hat mich selbst auch noch weiter motiviert.

Vor allem von meinem Umfeld höre ich immer wieder, dass sie sich freuen, dass ich diese Erfahrung machen konnte. 

Haben sich nun – nach dem Auslandsaufenthalt – deine Ziele für die Zukunft verändert? Wie genau?

Meine Ziele haben sich nicht grundliegend verändert, sondern eigentlich nur verstärkt. Ich weiß nun, dass ich auch solche Situationen wie alleine in einem fremden Land arbeiten, meistern kann. Ich möchte weiterhin so offen und motiviert sein, wie zuvor auch. Denn genau das hat mir vor Ort viele Türen geöffnet und auch dafür gesorgt, dass ich im Unternehmen so gut klarkomme.

Mein Ziel war es, nach der Ausbildung in meinem Betrieb zu bleiben und dort im Key Account Management zu arbeiten. Genau das werde ich auch ab Januar machen. Ich muss dazu ehrlich sagen, dass die Zeit in unserem Mutterkonzern in Dänemark sicherlich auch zu meinem neuen Job beigetragen hat. Ich konnte vor Ort die CEO und andere Mitglieder aus dem Top Management Team kennenlernen, welche daraufhin auch mich bei meinem deutschen Chef gelobt haben. Die Kontakte nach Dänemark haben mir also für meine berufliche Zukunft einiges gebracht. 

Wenn du nochmal die Möglichkeit hättest, an einem solchen Auslandspraktikum teilzunehmen, würdest du etwas anders machen? Welche Tipps hast du an junge Menschen, die sich gerade auf einen Auslandsaufenthalt vorbereiten?

Grundsätzlich würde ich es immer wieder machen und hoffe auch zukünftig, dass ich noch öfter bei unserem Headquarter zu Besuch sein werde. Trotzdem ist es aus meiner Sicht schwierig zu beurteilen, da ich kein klassisches Praktikum gemacht habe. Ich war bei unserem Mutterkonzern und war somit mit dem Aufbau und den Prozessen sehr vertraut. Deshalb denke ich, dass die Zeit bei mir im Unternehmen sehr intensiv war, weil ich dort auch mit gezielten Fragen hingegangen bin. Ich würde deshalb auch nichts anders machen und bin froh, dass die Azubis nach mir ebenfalls diese Möglichkeit bekommen.