Praxiseinsatz auf Island

Die Organisation des vierwöchigen ERASMUS+ Praktikums lief über meine Pflegeschule (Bremer Zentrum für Pflegebildung) und der “Bildung im Ausland UG” in Bremen.

Im Großen und Ganzen kann ich nur sagen: es lief alles super, ich hatte immer einen Ansprechpartner bei Fragen, habe immer schnell Rückmeldung bekommen und es wurde sich sehr darum bemüht, dass alles glatt läuft.

Erwartungen & Erfahrungen:

Von diesem ERASMUS-Praktikum habe ich mir erhofft, neue Erfahrungen zu sammeln und einen Einblick in die Arbeit der psychiatrischen Abteilung im Krankenhaus eines anderen Landes zu machen und auch Vergleiche zu Krankenhäusern und Psychiatrie in Deutschland zu ziehen. Dafür eignet sich Island ganz hervorragend!

Auch wenn das SAK in Akureyri ein eher kleines Krankenhaus ist, sind sie dort für alle Eventualitäten gewappnet. Ich war sehr beeindruckt über die tolle interdisziplinäre Zusammenarbeit. Ärzte, Pflegekräfte, Assistenten & Therapeuten waren alle “auf einem Level” und haben wirklich Hand in Hand gearbeitet, um die bestmögliche, individuelle Versorgung & Therapie für die Patienten zu gewährleisten. Das hat mich wirklich sehr beeindruckt. Auch herrschte ein sehr freundschaftlicher Umgang zwischen den Angestellten. Ich hatte den Eindruck, dass man dort sehr viel Wert auf ein gutes Miteinander legt. So wurden z.B. gemeinsame Freizeitaktivitäten geplant und es gab regelmäßig Besprechungen nach den Schichten, in denen die Schicht reflektiert wurde, wie gut (oder schlecht) die Beteiligten die Arbeit empfunden haben.

Ich habe versucht möglichst ohne große Erwartungen in dieses Praktikum zu gehen, aber natürlich hat man gewisse Vorefahrungen und vergleicht diese unbewusst mit dem was man hier vorfindet. Die wenigen Erwartungen , oder besser gesagt Vorstellungen, wurden bei weitem übertroffen.

Persönliche/berufliche Veränderungen:

Bevor ich diesen Einsatz in der Psychiatrie hatte, konnte ich mich eher nicht so sehr in diesem medizinischen Arbeitsfeld sehen. Doch ich muss nun sagen, dass sich meine Meinung hierzu komplett geändert hat. Anstatt der “Fließband-Arbeit” auf einer Station im Krankenhaus möchte ich nun lieber im psychiatrischen Feld tätig werden. Dieser Entschluss ist sicher. Ich kann nur jedem Raten erstmal alle möglichen Erfahrungen zu machen, bevor man sich festlegt. Das ziehe ich zumindest aus diesem Praktikum.

Tipps für andere Azubis:

  • Wenn ihr im Winter das Praktikum macht: zieht euch warm an! Wir hatten im Februar noch Temperaturstürze von bis zu -20°!
  • Gute bis sehr gute Englischkenntnisse sind für Island ein Muss! Ansonsten habt ihr keine Chance im Krankenhaus zu kommunizieren & zu dokumentieren. Ich meine es wirklich ernst!
  • Spart euch Geld an – Island ist eines der teuersten Länder der Welt! Die ERASMUS-Förderung hat längst nicht alle Kosten abgedeckt.
  • Die Verkehrs-Infrastruktur ist mäßig. Ein Führerschein wäre definitiv von Vorteil wenn ihr vorhabt, die Umgebung zu erkunden.

Jasmin K., Februar 2024